Donnerstag, 29. Juli 2010

Schlagkräftig: Neue Kartoffeln in pikanter Tomatensauce

In Omas Garten ist ab jetzt Kartoffelernte. Ratet, wer sich da wieder anpirscht...! Diese hübschen Exemplare hier wurden zum Teil mit einer ganz neuen Technik ans Tageslicht befördert, nämlich mit dem Hau-den-Lukas-Hackstyle meiner Cousine. Mit beiden Händen wird der Stil der Hacke gepackt, die dünnen Ärmchen spannen sich an, die Hacke wird weit nach hinten über den Kopf geschwungen und dann: *BAM!BAM!BAM!*!! Respekteinflößender als ne Horde Bullterrier auf Fleischentzug, ich sag´s euch. Innerhalb von Sekunden wird das Feld sozusagen umgepflügt und die Kartoffeln schießen nur so ans Tageslicht. Mit dem Nebeneffekt, dass die wenigen größeren Exemplare schon gleich fein säuberlich mit dem scharfen Eisen der Hacke in der Mitte durchtrennt werden, wofür sich das arme Mädchen zuerst eine Schelte einfängt, was aber im Nachhinein betrachtet doch ganz praktisch ist, so spart man sich zumindest etwaiges Halbieren zuhause. Jedenfalls ist es selbstredend, dass dies für mich die besten Kartoffeln sind, die ich bekommen kann. Und sie haben ein besonderes Rezept verdient, bei dem sie ihre Form behalten dürfen und nicht zu Brei verarbeitet oder zerschnitten werden.


Für 2 Portionen:
500 g kleine, neue Kartoffeln
4 EL Olivenöl
1 TL frische Thymianblättchen
1 gestr. TL Paprikapulver
1 Schalotte, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
400 g stückige Tomaten
1 EL Zitronensaft
1 TL brauner Zucker
2 TL Tomatenmark
1 EL Balsamico-Essig
1 gestr. TL getrockneter Thymian
ca. 10 schwarze Oliven
1 EL Kapern
100 g Feta-Käse
1/2 Bund Petersilie, grob gehackt

Backofen auf 200°C vorheizen. Die Kartoffeln nur kurz unter fließendem Wasser säubern, die Schale ist bei neuen Kartoffeln ganz zart und kann dranbleiben. Kartoffeln in einer Schüssel mit 3 EL Olivenöl, den Thymianblättchen und dem Paprikapulver vermengen, ruhig die Hände dafür benutzen, dann klappt es besser. Alle Kartoffeln sollen schön mit dem Öl benetzt sein. Kartoffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und im Ofen ca. 45 Minuten backen, dabei 1-2 mal wenden.


Währenddessen in einer Pfanne das übrige Öl erhitzen und Schalotten und Knoblauch darin anbraten. Paprika dazugeben und eine Minute weiterbraten. Die Tomaten, Zitronensaft, Zucker, Tomatenmark, Essig und Thymian dazugeben, gut verrühren und ca. 15 Minuten einkochen lassen. Es soll eine sehr dickflüssige Sauce entstehen. Die Kapern grob hacken, Feta zerbröckeln und beides zusammen mit den Oliven zu den Tomaten geben.
Die Kartoffeln aus dem Ofen nehmen, sie sollten jetzt schön knusprig gebräunt und vor allem gar sein. Zu den anderen Zutaten in die Pfanne geben, vorsichtig umrühren, ordentlich salzen und pfeffern und mit gehackter Petersilie bestreut servieren.

Sonntag, 25. Juli 2010

Beilagenparade: Schweinekotelett mit Parmesan-Gnocchi und Ratatouille

Beilagen schmecken mir ganz ganz oft besser als alles andere. Ist wie im Film, da ist der Typ in der Nebenrolle auch meistens der wahre Held und sieht auch noch am besten aus. Neulich habe ich bei einer Geburtstagsfeier im Restaurant des Freiburger Hotels Mercure Panorama ein Kalbsfilet mit Parmesan-Gnocchi und Ratatouille gegessen. Das Filet war traumhaft, zweifelsohne, aber so richtig ins Schwärmen bin ich über die an und für sich einfachen Beilagen gekommen. Das musste in dieser Kombination möglichst bald noch einmal auf den heimischen Tisch gebracht werden! Ratatouille gibt es bei mir sowieso öfter, Parmesan-Gnocchi habe ich jedoch noch nie gemacht, bin aber sofort bei lamiacucina fündig geworden. Nur das Kalb wollte gerade sein Filetstück nicht herausrücken, so musste das Schwein herhalten. Die Quittung folgte prompt (das sei weiter unten kurz angerissen). 


Hier kommen die Rezepte:
Für das Ratatouille (4 Portionen): 
6 EL Olivenöl
300 g Auberginen, gewürfelt
2 Zwiebeln, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
2 Paprikaschoten, gewürfelt
300 g Zucchini, gewürfelt
1 Dose stückige Tomaten oder 3 Fleischtomaten, enthäutet und gewürfelt
Salz, Pfeffer, Paprikapulver edelsüß
1 TL Zucker
ein Spritzer Zitronensaft
eine Handvoll frisches Basilikum
ein paar Blättchen Thymian

In einem großen Topf 3 EL OLivenöl erhitzen und die Auberginenstückchen darin unter Rühren 3 Minuten anbraten und wieder herausnehmen. Restliches Öl erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch, Paprika- und Zucchinistückchen dazugeben und andünsten, dann die stückigen Tomaten hinzufügen und köcheln lassen. Die Auberginen unter das Gemüse rühren, mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Zucker, Zitronensaft, Basilikum und Thymian würzen. Dann mit geschlossenem Deckel 20 Minuten schmoren lassen. Zum Schluss noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

Für die Parmesan-Gnocchi ist das Rezept hier zu finden.


Die Schweinekotelettes wurden nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und zusammen mit ein paar ganzen, geschälten Knoblauchzehen und einem Stängelchen Rosmarin in Olivenöl angebraten. Leider haben wir uns dank der unverschämten Zähheit fast die Zähne daran ausgebissen, aber das erwähne ich nur ganz kurz und äußerst getarnt hier am Schluss, damit der schöne Schein nicht getrübt wird. 

Donnerstag, 22. Juli 2010

Es ist vollbracht: Pastasotto mit getrockneten Tomaten

Manche Rezepte will man ja schon seit Ewigkeiten mal ausprobieren. Pastasotto wäre das bei mir, zum Beispiel. Wird gemacht wie Risotto und mit Kritharaki-Nudeln sieht´s auch noch fast so aus. Ja und warum macht man´s denn dann nicht? Da rattert das Gehirn Sätze wie: "Heiliger Bimbam, schau dir erstmal diesen Nachkochstapel an" oder "Nee, heute hab ich keine Zeit für solche Faxen" oder das Gehirn hängt im Sommerloch und vergisst beim Einkaufen gar die wesentlichen Zutaten. Zählt alles nicht, was Pastasotto betrifft! Im Nachkochstapel sind Unmengen an Pasta- und Risottorezepten enthalten, also schlägt man hiermit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zeit braucht es dafür auch nicht viel, das Ding kocht sich fast von selbst. Und die Zutaten hatte ich alle im Haus, bis auf die Kritharaki-Nudeln - und wenn ich mir das bei diesem Namen nicht irgendwie hätte merken können, dann gut´ Nacht!


Zutaten für 2 Portionen:
1 Zwiebel
150 g Kritharaki-Nudeln
2 EL Olivenöl
300 ml Gemüsebrühe
2 Frühlingszwiebeln
5 getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten
eine Hand voll geriebenen Parmesankäse
3 EL geröstete Pinienkerne
Salz, Pfeffer, 1 EL Butter, Parmesan zum Bestreuen

Die Zwiebel schälen und fein hacken, zusammen mit den Nudeln in heißem Öl anbraten. Ein Drittel der Brühe angießen. Sobald die Nudeln die Flüssigkeit aufgesaugt haben, immer ein weiteres Drittel nachgießen und umrühren, so auch mit dem letzten Drittel verfahren. Frühlingszwiebel in dünne Ringe schneiden, Tomaten kurz abtropfen lassen und in feine Streifen schneiden. Nach ca. 15 Minuten sollte alle Brühe aufgebraucht und die Nudeln gar sein. Jetzt den geriebenen Parmesan, die Frühlingszwiebeln und die getrockneten Tomaten untermischen. Ach ja, und die Pinienkerne. Die habe ich leider komplett vergessen, damit schmeckt´s aber bestimmt nochmal besser! Also rein damit. Zum Schluss alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Butter unterziehen. Mit gehobeltem Parmesan bestreut servieren.


Superschnelles und gutes Essen, fast schon schade, dass ich das früher nie ausprobiert habe. Ausschlaggebend war jetzt dieses Rezept aus Lust auf Genuss 8/10, wie immer leicht verändert. Scheinbar habe ich gerade eine akute Rezepte-aus-Zeitschriften-Nachkochphase. 

Sonntag, 18. Juli 2010

Morgendliches Kraftgepansche: Geeister Beeren-Ingwer-Cocktail

Feste Mahlzeiten durch Flüssignahrung ersetzen? Gar kein Problem! Im Münchner Hofbräuhaus hat mir ein Urbayer erklärt, dass man statt ein Schnitzel zu bestellen lieber zwei Maß trinken soll. Das sei schließlich die Götternahrung. Er musste es ja wissen, denn seinem Zustand nach zu urteilen hatte er schon diverse Schnitzel durch zwei Maß ersetzt, um als ergebener Untertan des Gottes der Volltrunkenheit seinem Herrscher zu frönen! Abgesehen davon habe ich morgens jedoch weder Lust auf Bier noch auf Schnitzel. Und Sommerzeit ist für mich außerdem auch Cocktailzeit! Ich brauche was kaltes, erfrischendes mit Früchten. Aber ein fruchtiger Mai Tai zum Frühstück wäre auch nicht gerade förderlich und würde die Tagesgestaltung deutlich verkomplizieren. Also heute auf jeden Fall ohne Alkohol. Beim Durchblättern von alten Rezeptheftchen bin ich fündig geworden und herausgekommen ist ein Getränk, das es in sich hat: Zink, Eisen, Calcium, Magnesium, Vitamine en masse, Antioxidantien und und und. Da kriegt man fast schon Angst.


Hier ist das Rezept für 2 Gläser:
150 g tiefgekühlte gemischte Beeren
1 Grapefruit
1 Stück Ingwer (frisch, ca. 2 cm lang)
30 ml Apfelsaft
80 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
2 EL Haferflocken
Minze zum Dekorieren

Beeren antauen lassen, die Grapefruit auspressen, den Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. Alle Zutaten mit einem Pürierstab zerkleinen und locker aufschlagen. In Gläser füllen und mit Minze dekorieren. 


Wem dieser Cocktail morgens zu kalt ist , der kann die Beeren auch über Nacht auftauen lassen. Mir war er süß genug, gegebenenfalls kann man mit Honig oder (mein Favorit) Agavendicksaft nachsüßen.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Urlaubsgefühle: Flammkuchen mit Sardellencreme und Parmaschinken

Der Sommer ist in vollem Gange, aber wo ist denn bloß der Urlaub hin? Und was hat ein totes Pferd mit einem guten Schweineschinken zu tun? Was den Urlaub betrifft, so gilt es noch fast vier Wochen in der heimisch-schwülen Hitze auszuharren, bevor man sich ins mediterran-trockene Klima verabschiedet. Da kann man sich doch zumindest was das Essen betrifft schonmal etwas einstimmen. Bei Parmaschinken und Sardellen muss ich immer an südliche Gefilde denken, nur in Kombination ist mir beides bisher nicht untergekommen. Jetzt kommt übrigens das tote Pferd ins Spiel: Wusstet ihr, dass die Reifeprüfung eines Parmaschinkens mit einem Pferdeknochen besiegelt wird? Der Prüfer sticht dazu mit einem dünnen Pferdeknochen aus dem Wadenbein in den Schinken und erschnüffelt sich anhand der Aromen, die am Knochen haften bleiben, die Qualität. Erst wenn der Schinken für gut befunden wurde bekommt er die Krone der Herzöge von Parma eingebrannt. Der Pferdeknochen eignet sich so gut für die Prüfung, weil er porös ist und so den Geruch des Schinkens ganz wunderbar speichert. In der Markhalle gab es frisch von der Keule geschnittenen, hauchdünnen Parmaschinken, der die Reifeprüfung ganz offensichtlich bestanden hat. Da konnte ich nicht widerstehen.


Hier kommt das Rezept für 4 Personen:
10 g frische Hefe
250 g Mehl und Mehl zum Arbeiten
100 ml Buttermilch
2 EL Olivenöl
Salz
100 g Schalotten
1 kleine Zucchini
3 Sardellenfilets
125 g saure Sahne
1 TL Zitronensaft
Pfeffer
8 hauchdünne Scheiben Parmaschinken

Die Hefe in 25 ml lauwarmem Wasser auflösen. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken, das Hefegemisch hineingeben und mit etwas Mehl vom Rand vermischen. Die Buttermilch, 2 EL Öl und 1/2 TL Salz hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen mitsamt Blech auf höchster Stufe (bei mir waren´s 250° Grad) vorheizen. Schalotten schälen und in dünne Ringe schneiden, Zucchini waschen und in hauchdünne Scheiben schneiden. Thymianblättchen von den Stielen zupfen. Die Sardellenfilets grob hacken und mit Thymianblättchen, saurer Sahne und Zitronensaft verrühren. Gut salzen und pfeffern.
Den Teig noch einmal kurz durchkneten und in 4 gleich große Stücke teilen. Diese auf leicht bemehltem Backpapier in Größe des Blechs ca. 2 mm dünn zu je einem Oval ausrollen. Jede Teigplatte mit 3 EL der Saure-Sahne-Mischung bestreichen und jeweils 2 EL Schalotten und Zucchini darauf verteilen. Mit Pfeffer würzen. Jeweils 2 Flammkuchen mit dem Backpapier auf das heiße Blech geben und im Ofen auf mittlerer Schiene ca. 5-7 Minuten backen (laut Originalrezept passen 3-4 Flammkuchen nebeneinander,  bei mir ging das gar nicht bzw. sie wären mir sonst nicht dünn genug ausgerollt  gewesen). Aus dem Ofen nehmen, mit grob zerrupftem Parmaschinken belegen und je nach Geschmack mit etwas Olivenöl beträufeln. 


Das Rezept stammt aus Lust auf Genuss 7/10 (ergiebiges Heftchen für mich diesmal) und wurde für 4 Portionen angepasst (bei großem Hunger schafft man das allerdings sogar zu zweit, ähm...). Der Flammkuchenteig hat mich absolut überzeugt: Superschnell und einfach herzustellen, schmeckt sehr gut und ist knusprig, wie es sich gehört. Den werde ich vorerst als Grundlage beibehalten.

Sonntag, 11. Juli 2010

Grillmania: Schweinefilet im Salbei-Speckmantel mit Kürbiskernöl-Zucchini und Basilikum-Kürbiskern-Dip

Alter Schwede, ganz schön langer Name für so ein schnell zubereitetes Gericht. Und das bei dieser Hitze, wo das Denken doch eh schon schwer fällt. 40 Grad gestern in Hessen gemessen, wenn das mal kein Grund für Schnappatmung ist! Alles klebt und ist glitschig, in der Stadt riecht´s nach Sonnencreme und ich harre aus, indem ich mir konstant Luft zufächere, mich mit Eiswasser bespritze und Krimis lese, in der Hoffnung, dass es mir eiskalt den Rücken hinunterläuft. Apropos den Rücken runterlaufen, das ist mir am frühen morgen mit dem eigenen Schweiß auch schon passiert, da war ich unter größter Anstrengung joggen und vor mir lief in einem frischen Duftschwall eine 90-60-90-Blondine mit (Achtung!) hellgrauem Oberteil, ohne ein einziges Anzeichen von Schwitzen! Noch dazu mit perfekter Frisur. Wie macht die das? Wollt ihr wissen, wie ich aussah? 90-60-90 natürlich auch, is klar, ne, aber mein Oberteil war mit undezent dunklen Flecken verziert und die Frisur war praktisch nicht mehr vorhanden. Ähnlichkeiten mit einer Nixe, frisch aus dem Meer entsprungen. Nur mit knallroter Birne anstatt chicem Thalasso-Teint. Eigentlich vollkommen beknackt, wer bei den Temperaturen noch den heißen Grill anwirft. Aber Mut wird belohnt, denn das Schweinefilet und die Zucchini schmecken wahnsinnig gut und entschädigen am Abend so einiges.


Hier kommt das Schweinefilet-Rezept für 3-4 Portionen:
600 g Schweinefilet
Salz, Pfeffer
5 Salbeiblätter
10 dünne Scheiben Bacon

Das Schweinefilet kurz abbrausen und trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer würzen. Filet mit den Salbeiblättern belegen und die Baconscheiben dicht um das Filet wickeln. Eventuell mit Küchengarn festbinden. Auf dem heißen Grill ca. 25 Minuten grillen, dabei mehrmals wenden. Zum Anrichten in Scheiben schneiden und mit den Zucchini und dem Dip servieren. Was den Gargrad von Schweinefilet betrifft scheiden sich ja die Geister, ich habe es lieber ganz durchgebraten. 


Für die Kürbiskernöl-Zucchini mit Basilikum-Kürbiskern-Dip:
500g Zucchini
50 ml Olivenöl
3 EL Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer (grob aus der Mühle)
Eine große Hand voll Basilikumblätter
50 g geschälte Kürbiskerne
50 g geriebener Parmesankäse
50 ml Gemüsebrühe
1 EL Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer




Zucchini waschen und in knapp 1 cm breite Scheiben schneiden. Olivenöl und Kürbiskernöl mischen und mit den Zucchinischeiben vermengen. Salzen und mit grob gemahlenem Pfeffer bestreuen. Für den Dip die Basilikumblätter mit Kürbiskernen, Parmesan, Brühe und Kürbiskernöl mit einem Pürierstab mixen. Je nach Geschmack salzen und pfeffern, durch die Brühe ist die Masse zumindest schon recht salzig. Zucchini auf dem heißen Grill ca. 5 Minuten von beiden Seiten grillen und mit dem Basilikum-Kürbiskern-Dip servieren.


Das Rezept für das Schweinefilet stammt aus Lust auf Genuss 7/10, die beiden anderen Rezepte in leicht abgewandelter Form aus Kreativ Küche 2/05.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Beeren-Alarm: Johannisbeer-Marmelade, Chutney und ein feiner Sommerkuchen

Letztes Wochenende stand ein Familienfest auf dem Lande an. Für mich immer ein Grund zur Freude, denn das bedeutet praktisch Urlaub. Handy und Laptop bleiben die meiste Zeit aus oder werden schlichtweg vergessen und es gibt keinerlei Verpflichtungen. Außer vielleicht ein gutes Buch lesen, in der Sonne herumhängen, Sektchen schlürfen und nette Verwandtschaftsbesuche tätigen. So kann man leben, oder? Und wenn man sich doch zu etwas entschieden hat, was Arbeit bedeutet, wird es heimlich von der fast 90-jährigen Oma erledigt, bevor man überhaupt dazu kommt. Während die anderen Enkelinnen und ich morgens um 7 noch lange nicht ans Aufstehen denken, hat sie schon einen ganzen Eimer Johannisbeeren aus dem Garten zusammengepflückt, den ich mit nach Hause nehmen darf. Ich habe mich sehr gefreut und natürlich keine einzige Beere verkommen lassen. Zum Frühstück gibt´s ab jetzt feine Johannisbeer-Marmelade mit Schuss auf´s Brötchen, das Saucen-Sortiment für´s Grillen wird um ein süßsaures Chutney ergänzt und - das beste zum Schluss - der Nachmittag wird mit Kaffee und einem wirklich köstlichen Kuchen versüßt. 


Johannisbeermarmelade mit Vanille und Amaretto:
(Für 4-6 Gläser)
1 kg rote Johannisbeeren, Stiele und Blätter entfernt
500 g Gelierzucker 2:1
1 Vanilleschote
5 EL Amaretto


Johannisbeeren in einen großen Topf geben und grob zerstampfen. Erhitzen und unter Rühren den Gelierzucker und das ausgekratzte Mark der Vanilleschote dazugeben. 5-10 Minuten kochen lassen und dabei den Schaum abschöpfen, der sich an der Oberfläche bildet. Vom Herd nehmen und den Amaretto gut unterrühren. Noch heiß in saubere Schraubgläser füllen, verschließen und auf den Deckel gestellt abkühlen lassen. Wem die Kerne in der Marmelade nicht gefallen, der sollte das Ganze vor dem Abfüllen durch ein Sieb passieren. Dann gibt´s eben Gelee.

Hübsch beschriftet und mit einer Serviette oder einem Stück Stoff und einem Schleifchen verziert lassen sich die Gläser supergut verschenken. Es geht doch nichts über selbstgemachte Marmelade!

Johannisbeer-Chutney:
(Für 2-3 Gläser)
150 g Schalotten 
1 rote Chilischote
1 EL Zucker
80 ml Rotwein
50 ml Rotwein-Essig
2 Lorbeerblätter
eine Prise Salz
350 g Johannisbeeren, Stiele entfernt
100 g Gelierzucker 2:1


Schalotten in feine Streifen schneiden. Die Chilischote von den Kernen befreien und in Streifen schneiden.  Zusammen mit Zucker, Rotwein, Essig, Lorbeerblättern und Salz in einem Topf zum Kochen bringen und 5 Minuten einkochen lassen. Johannisbeeren dazugeben und Gelierzucker unterrühren. Unter Rühren weitere 5 Minuten sprudelnd kochen und sich bildenden Schaum abschöpfen. Eventuell eine Gelierprobe machen und ggf. mehr Gelierzucker hinzufügen. Allerdings sollte das Chutney nicht so stark gelieren wie Marmelade. Noch heiß in saubere Gläser füllen und verschließen. Auf dem Kopf stehend auskühlen lassen. Hält sich mindestens 2 Wochen im Kühlschrank. Das Chutney schmeckt gut zu gegrilltem Fleisch, aber auch zu Wild und Tafelspitz. 

Und jetzt kommt der Kuchen, den ich übrigens definitiv in meine Sommer-Favoritenliste aufnehmen werde. Gut gekühlt schmeckt er am besten!

Johannisbeer-Schmand-Kuchen: 
(Rezept für 12 Stücke bzw. eine Tarteform mit 26 cm Durchmesser)
Für den Mürbteig:
200 g Mehl
1/2 TL Backpulver, 1 Prise Salz
75 g Zucker
1 Pk Vanillezucker
100 g Butter


Für den Belag:
500 g Johannisbeeren
4 Eier
100 g Zucker
1 TL abgeriebene Zitronenschale
Saft von 1/2 Zitrone
50 g sehr fein gemahlene Mandeln
500 g Schmand
Puderzucker zum Bestäuben

Für den Mürbteig alle Zutaten in einer Schüssel mit 1-2 EL kaltem Wasser rasch zu einem glatten Teig verkneten. Eine Tarteform fetten. Teig auf wenig Mehl etwas größer als die Form dünn ausrollen. Die Form mit dem Teig auslegen, dabei einen Rand formen und alles 30 Minuten kalt stellen.


Die Johannisbeeren von den Rispen streifen, kurz unter fließendem Wasser abspülen und gut abtropfen lassen. Den Backofen auf 180°C vorheizen. Für den Guss Eier, Zucker und Zitronenschale mit dem Handrührer schaumig schlagen. Zitronensaft und Mandeln unterrühren und den Schmand unterheben. Erst die Hälfte der Johannisbeeren auf dem Mürbteigboden verteilen, dann den Guss darübergeben und zum Schluss die restlichen Beeren auf dem Guss verteilen. Den Kuchen im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene ca. 45 Minuten backen. Nach Ende der Backzeit in der Form auskühlen lassen und anschließend mit Puderzucker bestäubt servieren.  

Donnerstag, 1. Juli 2010

Für die sommerliche Kaffeetafel: New York Cheesecake mit Heidelbeeren

Endlich ist das Sommerwetter beständig und man kann die Mahlzeiten und die Kaffeekränzchen nach draußen verlegen. Wenn man es aushält! Was waren wir weinerlich über das Schmuddelwetter im Mai und teilweise Juni, aber dass es dann gleich so runterbrezelt? Der Wahnsinn! Denken und Bewegungen fallen schwerer bei diesen Temperaturen, teilweise sogar das Essen. Deswegen greift man gerne auf kühle Salate und leichte Sommergerichte zurück. Ähm, ja...Und welches Stichwort vom letzten Satz passt jetzt nicht wirklich zu diesem Rezept? Genau! Und wem macht das überhaupt gar nichts aus? Hey, schon wieder richtig!


Hier kommt das Rezept für 8 Stücke:
Für den Boden:
300 g Vollkornkekse
150 g flüssige Butter

Für den Belag: 
500 g Quark
350 g Doppelrahmfrischkäse
100 g Zucker
50 g Speisestärke
2 TL Vanillezucker
3 Eier
80 g Schlagsahne
100 g weiße Schokolade
150 g Heidelbeeren


Backofen auf 175°C vorheizen. Die Kekse fein zerkleinern und mit der flüssigen Butter mischen. Die Keksmischung auf dem mit Backpapier ausgelegten Boden einer Springform (23 cm) verteilen und gut andrücken. Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene 10 Minuten backen, dann herausnehmen und abkühlen lassen. 
Den Frischkäse mit dem Quark glattrühren. Zucker, Speisestärke und Vanillezucker mischen und unter die Quarkmasse rühren. Die Eier nacheinadner unterrühren, die Sahne steif schlagen und ebenfalls unterheben. 
Schokolade grob zerkleinern und über einem warmen Wasserbad schmelzen, dann in die Quarkcreme rühren. Die Creme auf dem gebackenen Boden verteilen und glatt streichen. Heidelbeeren waschen, gut abtropfen lassen, trocken tupfen und auf dem Kuchen verteilen. Auf der mittleren Schiene im Backofen 40 Minuten backen (eventuell die letzten Minuten mit Alufolie abdecken, damit der Kuchen nicht zu dunkel wird - ratet, wer das vergessen hat!). Nach Ende der Backzeit noch ein paar Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Danach auskühlen lassen. 


Das Rezept stammt aus der nagelneuen deutschen Version der Zeitschrift Food and Travel, von der ich angenehm angetan bin, nicht zuletzt wegen den schönen Fotografien. Ich habe die Mengenangaben etwas verändert und den Kuchen sogar noch deutlich entmächtigt. Er hat uns gut geschmeckt, das nächste Mal werde ich aber doch etwas vom geliebten Zitronenabrieb mit drangeben, der bei einem Käsekuchen für mich nicht fehlen darf.