Mittwoch, 22. Mai 2013

Gewürzkuchen mit Cranberries: Nieder mit dem Schmuddelwetter

„Der kleine November möchte bitte aus dem Mai abgeholt werden.“ Das habe ich gestern irgendwo im Netz gelesen und ich kann dazu nur sagen: JA, VERDAMMT! Dabei hatte ich ein so schönes langes Pfingstwochenende geplant und mir extra freitags frei genommen, für einen Stadtbummel und Kaffeekränzchen, um den Nachkochstapel schrumpfen zu lassen und ein Weinchen hier, ein Weinchen da zu trinken. Stattdessen sag ich nur: Wärmflasche, Cranberrysaft, Bärentraubenblätterextrakt, Cantharis, eimerweise Tee und am Ende doch Antibiotika (leidgeplagte Damen nicken an dieser Stelle wissend mit dem Kopf ;-)). Und ich schiebe es es natürlich auf´s Wetter und meine vergeblichen Versuche, bei Eiseskälte mit Ballerinas und Chiffonhemdchen den Frühling einzuläuten. Grund genug, sich mit Kuchen zu trösten! Und zwar mit Gewürzkuchen. Schon vor ein paar Wochen habe ich bei Micha auf ihrem von mir angehimmelten Blog Grain de Sel einen Gewürzkuchen entdeckt, der so schön schmatzig aussah, dass ich ihn unbedingt nachbacken musste. Eigentlich verbinde ich ja Gewürzkuchen eher mit der kalten Jahreszeit, mit gemütlichem Flackerlicht, einer großen dampfenden Tasse Wintertee und Weihnachtsplätzchen als Nachtisch. Aber erstens schmeckt diese Version von Micha zu jeder Zeit und zweitens hatte ich (wohl wissend, dass mir für so ein schönes Gittermuster, wie Micha es bei ihrem Gewürzkuchen gemacht hat, an diesem Wochenende das ... äh, Durchhaltevermögen gefehlt hätte) die Alibi-Gesundungsbeschleunigungsidee und habe noch ein paar Cranberries mit in den Gewürzkuchen gepackt und der Glasur mit hypergesundem Cranberrysaft einen Hauch rosé verpasst. Kuchen als Allheilmittel, das wär doch mal was! 

Gewürzkuchen mit Cranberries


Das Rezept für den Gewürzkuchen ist quasi eins zu eins von Micha übernommen, lediglich Cranberries und Saft wurden hinzugedichtet. 

Hier kommt das Rezept für eine Springform mit 16 cm Durchmesser (bei mir waren´s 18) 
80g Butter, weich 
2 Eigelb 
130g brauner Zucker 
80g Mehl 
80g gemahlene Mandeln 
120ml Milch 
1 Msp Nelke, gemahlen 
1/4 TL Kardamom 
1/2 TL Zimt 
60g Kakao-Pulver 
2 Eiweiß 
1 Prise Salz 
4 EL getrocknete Cranberries, grob gehackt 

Für die Glasur: 
Puderzucker 
Etwas Cranberrysaft 



Ofen auf 170° Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine kleine Kuchenform buttern und mit Mehl bestäuben. Die Butter mit dem Zucker cremig schlagen. Nacheinander die Eigelb unterschlagen. Mehl, Mandeln, Gewürze, Kakao abwechselnd mit der Milch unterrühren. 

Den Eischnee mit einer Prise Salz steif schlagen und zusammen mit 3 EL getrockneten Cranberries vorsichtig mit Hilfe eines Schneebesens unterheben. Den Teig in die Kuchenform füllen, glatt streichen und auf der 2.Schiene von unten etwa 45-50min (Stäbchenprobe) backen. 
20min in der Form abkühlen lassen, dann drehen, Form abnehmen und erkalten lassen. 

Puderzucker mit Cranberrysaft glatt rühren, mit einem Pinsel auf den Kuchen streichen und mit restlichen 1 EL Cranberries verzieren. 



Wie erwartet war der Kuchen schön saftig und es blieb kein Krümelchen übrig. :-)

Samstag, 4. Mai 2013

Essen fürs Büro: Ciabatta mit Saté-Spießchen und Avocadocreme

„Rezepte, die das Leben schreibt“ – klingt superschmonzettig, irgendwie nach Dr. Stefan Frank und Rosamunde Pilcher gleichzeitig, aber dennoch trifft es in etwa das, was in Zukunft auf mich zukommt. Büro-Essen, Rezepte für den Alltag, für das Berufsleben, Futtern uffe Maloche oder wenn´s einfach mal transportabel sein und schnell gehen muss – egal, wie man es letztendlich nennt: Weil ich nicht mehr in jeder Mittagspause essen gehen möchte, habe ich mir vorgenommen, mich in nächster Zeit auf die Suche nach bürotauglichen Rezepten zu machen, die jedoch jenseits von aufgewärmter Pasta mit Tomatensauce und Kartoffelsalat mit Ei liegen. Wenn es nicht aus Faulheits- oder primär Zeitgründen wieder abgeschafft wird (und ich doch wieder notgedrungen fast täglich meinen gemischten Salat mit Fetakäse in einem italienisch angehauchten Franchise-Unternehmen mümmeln muss), werde ich euch – wenn ihr mögt – ab und an zu einem kleinen Tupperdosen-Sit-in mitnehmen. ;-) 

Essen und Rezepte für Arbeit und Büro: Ciabatta mit Saté-Spießchen und Avocadocreme


Grundsätzlich macht man sich über so was ja keine Gedanken, sondern bereitet halt einfach was zu, aber ich habe dennoch mal überlegt: Wie sollte denn Essen für Berufstätige idealerweise sein? 

1. Schnell vorzubereiten: Das A und O für bürotaugliche Rezepte! Meeting um 9 und um viertel vor noch in aller Ruhe das Avocadoschäumchen für die Flusskrebsterrine rühren? Ä-ä, nicht so die Brüller-Idee. 

2. Gut zu transportieren: Wer will schon ausgelaufene Salatsauce im Kofferraum oder ein Biotop in der Handtasche, weil das erst nach Tagen entdeckte Wiener Würstchen ein Eigenleben entwickelt hat? 

3. Sättigend, aber leicht und gesund: Wusstet ihr, das angeblich mal jemand gestorben ist, weil er bei der Arbeit eingeschlafen ist und er sich leider, als sein Kopf nach vorne auf den Schreibtisch kippte, den Stift, den er in der Hand hielt, durch das Auge ins Gehirn rammte? Jajaja, ich sag ja: ANGEBLICH! ;-) Dennoch: Hütet euch im Büro vor der Fressnarkose – und die tritt bei zuviel oder zu schwerem Essen nur allzu gerne ein. 

4. So lecker, dass man sich auf die Mittagspause freut und man danach wieder gut gelaunt an die Arbeit geht: Schlechtes Essen macht unglücklich, gutes Essen macht happy, Eis als Nachtisch macht superhappy – so einfach ist das. 

Warum ich das jetzt zum Wochenende schreibe? Naja, vielleicht hat ja jemand am Montag gleich Lust auf ein paar gute Brote und so noch genügend Zeit zum Einkaufen und Marinieren. ;-) Auf das leckerste Büro-Essen seit langem kam ich nämlich eher zufällig, denn ich hatte zunächst für einen gemütlichen Filmabend diese Saté-Spießchen mit Dip geplant, die man nicht nur auf dem Grill sondern auch wunderbar in der Pfanne machen kann. Dann fiel das Mittagessen aber üppiger aus, als geplant, und die Saté-Spießchen durften eine ganze Weile länger in ihrer Marinade im Kühlschrank vor sich hindümpeln. Perfekt durchgedümpelt für den nächsten Morgen, kann ich nur sagen. Ab in die Pfanne und in etwa 10 Minuten habt ihr eure Mittagspause quasi eingetütet. 

Essen und Rezepte für Arbeit und Büro: Ciabatta mit Saté-Spießchen und Avocadocreme


Hier kommt das Rezept für zwei Personen zum Sattessen (ohne Garantie auf das Nichteintreten der nachmittäglichen Fressnarkose, also besser Stift aus der Hand legen): 

1 Rezept für Saté-Spießchen (Achtung, sie müssen marinieren, aber das geht prima ab Vortag!) 
1 TL Sonnenblumenöl 
1 Ciabatta-Brot 
1 reife Avocado 
2 eingelegte grüne Pepperoni 

Die Marinade für die Saté-Spießchen vorbereiten und Hühnchenstreifen einlegen. Der weitere Rezeptteil entfällt, ihr braucht sie natürlich nicht auf Spießchen stecken. Nach dem Marinieren eine beschichtete Pfanne mit 1 TL Sonnenblumenöl erhitzen. Hünchenstreifen beim Herausnehmen aus der Marinade etwas abtropfen lassen und scharf im heißen Öl anbraten, bis sie Farbe annehmen, dabei einmal wenden. Etwa 4-5 EL von der Marinade mit in die Pfanne geben und kurz bei geringer Hitze einköcheln lassen. Ciabatta in zwei gleich große Hälften teilen und aufschneiden. Avocado halbieren, entkernen, Fruchtfleisch auslösen und in etwa 1 cm dicke Streifen schneiden. Je ein EL der eingekochten Marinade auf jede Ciabatta-Hälfte (insgesamt 4) geben und mit einem Messer verstreichen. Je die Hälfte der Avocado auf der unteren Brotscheibe verteilen und mit dem Messer zerdrücken. Je die Hälfte der Hühnerstreifen auf der Avocadocreme verteilen. Pepperoni gut abtropfen lassen und in schmale Ringe schneiden. Auf den Saté-Spießchen (sind ja ohne Spieß streng genommen keine Spießchen mehr, aber wayne :-D) verteilen, Deckel drauf und dann hübsch in die umweltfreundliche Tupperdose (oder ausnahmsweise wie ich in umweltschweinische Alufolie) verpackt und ab ins Büro! 

Wer im Büro die Möglichkeit hat zu Kochen, kann das Saté-Hühnchen natürlich auch dort braten und dann warm essen. Ich mag es lieber kalt. Bis zur Mittagspause ist alles richtig schön durchgezogen und ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, es das nächste Mal zu essen. 

Essen und Rezepte für Arbeit und Büro: Ciabatta mit Saté-Spießchen und Avocadocreme


Natürlich ist das Rezept nicht nur fürs Büro geeignet sondern auch, wenn ihr zum Beispiel an einem Wochenende wie diesem viel unterwegs seid und einen Happen zwischendrin essen möchtet, vielleicht sogar ein kleines Picknick macht oder schlichtweg Lust auf ein leckeres Sandwich mit Saté-Spießchen habt. ;-) Wie dem auch sei, habt ein wunderschönes Wochenende, ihr Lieben!